An einem schönen Spätsommer-Sonntag machten sich die STRANDLÄUFER auf in die Lausitz. Ihr Ziel: das Dörfchen Bohsdorf, genauer gesagt die Dorfstr. 37. Dort steht ein ganz besonderer Laden. DER Laden nämlich. Genau: der, in dem Erwin Strittmatter groß geworden ist. Und den er groß gemacht hat mit seinem dreiteiligen Roman „Der Laden“.
Die Zeiten, als in Bohsdorf busladungsweise Neugierige ausgeladen wurden und den historischen Hof der Familie Strittmatter fluteten, scheinen vorbei. Aber an den drei Öffnungstagen in der Woche finden sich immer noch etliche Interessenten, die diesen literarisch verewigten Ort besichtigen wollen. Und überrascht sind, wie authentisch ihn Strittmatter beschrieben hat. Man meint, gleich die Anderthalbmeter-Großmutter um die Ecke wuseln zu sehen.
In Bohsdorf und Umgebung wissen sie, dass Erwin Strittmatter die Welt seiner Kindheit zu 90 Prozent genau beschrieb – und nur zu zehn Prozent flunkerte. Dass man sich davon bis heute überzeugen kann, ist Strittmatters Bruder Heinrich zu verdanken, der das Gehöft der Familie bis zu seinem Tode behütete und anschließend der Gemeinde das Vorkaufsrecht einräumte. Und natürlich dem Strittmatter-Verein, der das Museum in Schuss hält und den Besuchern dies und das erklärt, was man über das Lädchen und den Roman wissen kann. Dafür zollen die STRANDLÄUFER den Ehrenamtlichen ihre ganze Hochachtung. Und wir drücken die Daumen, dass sich genügend Nachwuchs findet, diese bezaubernde Gedenkstätte für einen der größten deutschsprachigen Romanciers des 20. Jahrhunderts in die Zukunft zu tragen.







