RÜGENRAUNEN

Unernste Insel-Gedichte

Der Autor Frank Wallenta, Jahrgang 1966, Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof, Scheffel-Preisträger der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe, lebt im Schwarzwald, hat aber bei seinen vielfachen Reisen auf die Insel Rügen das Raunen der Ostsee vernommen und in melancholisch-heitere Verse gebannt.

Frank Wallenta: RÜGENRAUNEN – Unernste Insel-Gedichte
Titelbild „Kreidefelsen Rügen“ – Gemälde von Manfred Beyer, Weinböhla
Fotos: Peter Hoffmann, Stralsund
1. Auflage April 2014, 66 Seiten, 35 Fotos, Paperback, 19 x 12,5 cm
ISBN: 978-3-941093-15-7

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Kategorie:

ELEMENTE

Sandband,
Kieselgeriesel,
Steinallein,
Wellenquellen,
Sturmwurm,
Rosentosen,
Windkind.

DAS RÜGENRAUNEN

Das Rügenraunen
hört mit Staunen,
wer des Nachts am Ufer sitzt
und dabei die Ohren spitzt.

Ist es Wellengang
oder Geistgesang?
Ist es Dünenbrummen
oder Ohrensummen?

Wer bei Nacht am Ufer steht,
weiß, woraus der Ton genäht.

DER LEUCHTTURM

Ein Würmchen robbt auf’s Türmchen,
der Weg ist steil und schwer.
Das Würmchen auf dem Türmchen
kann plötzlich gar nicht mehr.

Die Welt ist weit,
das Land ist tief,
der Mond scheint breit,
wirft Schatten schief.

Der Wurm im Turm ist traurig,
der Wind heult seltsam schaurig.

Beim Morgensonnenaufgesang
ist dem Würmchen nicht mehr bang:
Es steigt ganz munter
vom Türmchen herunter.