Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Die STRANDLÄUFER haben die letzten warmen Oktober-Tage für eine Exkursion nach Tschechien genutzt. Auf der Prager Karlsbrücke liefen wir auf den ersten Metern Karl Huck von der Seebühne Hiddensee in die Arme, der anlässlich des 100.Todestages von Franz Kafka (03. Juni 1924) mit „Ein Bericht für eine Akademie“ in der tschechischen Hauptstadt gastierte. Karl Huck empfahl uns einen Besuch der Stadt im Monat Januar: Dann habe man sie mitunter ganz für sich allein … Bestimmt eine Überlegung wert, angesichts der Menschenmassen, die sich durch die tschechische Metropole wälzen.
Die urige, vorwiegend englischsprachige Buchhandlung „Shakespeare and Sons“ in der Kleinseite lohnt allemal einen Umweg. Und dann bedeutet Prag natürlich Franz Kafka, dessen Leben sich zu einem Gutteil im engen Umkreis des Altstädter Rings abgespielt hat. Heute residiert Cartier im Oppelthaus, in das die Familie Kafka im November 1913 übersiedelte. Ihre Sechszimmerwohnung befand sich in diesem schönen Eckhaus Pariser Straße/Altstädter Ring. Franz Kafka wohnte dort bis Ende Juli 1914 und dann wieder ab 1918.
Passend zum Thema: Die STRANDLÄUFER konnten den Schriftsteller Michael Kumpfmüller zu einer Lesung nach Stralsund einladen. Er liest am 24. Januar 2025 um 19 Uhr im fest.saal (Knieperstraße 18) aus seinem internationalen Bestseller „Die Herrlichkeit des Lebens“. Der Roman schildert Franz Kafkas letzte Liebe, die im Sommer 1923 am Ostseestrand von Graal-Müritz begann. Kartenreservierungen nimmt bereits die STRANDLÄUFER Verlagsbuchhandlung im Museumshaus entgegen.
Und hier noch eine der schönsten Reminiszenzen an die „Goldene Stadt“ Prag:
Am Grunde der Moldau wandern die Steine
Es liegen drei Kaiser begraben in Prag.
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine.
Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.
Es wechseln die Zeiten. Die riesigen Pläne
Der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.
Und gehen sie einher auch wie blutige Hähne
Es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.
Am Grund der Moldau wandern die Steine …
Ein Auszug aus dem Lied der Frau Kopecka, der Wirtin des Wirtshauses „Zum Kelch“ in Prag aus dem Stück „Schweyk im Zweiten Weltkrieg“ von Bertolt Brecht. „Das Lied von der Moldau“ – es hat nicht seinesgleichen.