Lesung am 14. 4. 2015/19 Uhr/STiC-er Theater Stralsund: HANS FALLADA In meinem fremden Land Gefängnistagebuch 1944
Achim Ditzen, 1940 als jüngster Sohn von Hans Fallada in Carwitz bei Feldberg geboren, liest am 14. April 2015 um 19 Uhr im Stralsunder STiC-er Theater, Frankenstr. 57, aus einem der ungewöhnlichsten Texte seines Vaters und berichtet über die Entstehungsgeschichte des Gefängnistagebuches. Organisiert wird die Veranstaltung von der STRANDLÄUFER Verlagsbuchhandlung und der Jugendtheaterschule Stralsund.
„Wir bemühen uns sehr um die Verbreitung von Falladas literarischem Erbe, denn er gehört ganz bestimmt zu unseren persönlichen Lieblingsautoren“, bekennt Verleger und Buchhändler Peter Hoffmann. Da Fallada in Greifswald geboren ist und in Mecklenburg-Vorpommern gewirkt hat, viele seiner Geschichten auch hier spielen, gebe es jede Menge Anknüpfungspunkte, betont er. Ganz besonders gelte das natürlich für den Roman „Der Jungherr von Strammin“: „Das ist einfach unser Stralsund-Fallada! Ein sehr launiger Text, der uns nachspüren lässt, wie sich Stralsund in den 20er-Jahren angefühlt haben mag“, so Hoffmann.
Dass auch die Fallada-Gesellschaft auf das Engagement der kleinen Buchhandlung, die vor einem halben Jahr im Stralsunder Museumshaus öffnete, aufmerksam wurde, ehrt die STRANDLÄUFER sehr. Und als dann noch die Ladentür aufging und Achim Ditzen hereinschaute, um sich den Fallada-Tisch anzusehen, fand sich schnell ein Draht zueinander. „Wir freuen uns außerordentlich, Herr Ditzen im April bei uns begrüßen zu können. Er war zwar noch ein Kind, als sein Vater starb. Aber er hat sich seit Jahren intensiv mit dessen Schaffen beschäftigt und an mehreren biographischen Büchern mitgearbeitet“, sagt Peter Hoffmann. Gemeinsam mit Ditzen habe man bewusst einen nicht unproblematischen Text ausgewählt: Das Gefängnistagebuch „In meinem fremden Land“ lasse erahnen, wie sich Falladas Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime entwickelte. Hoffmann hofft, dass insbesondere Stralsunder Schüler die Gelegenheit nutzen, mit Achim Ditzen über dieses Thema ins Gespräch zu kommen.