Gastspiel in Schwerin
Erstmals gastiert der STRANDLÄUFER Verlag am 27. April 2017 in Schwerin. Peter und Katrin Hoffmann gestalten um 19 Uhr in der Thomas-Kapelle des Domes einen Wilhelmine-Fleck-Abend. Einst gehörte Wilhelmine Fleck zu den beliebtesten Schriftstellerinnen Norddeutschlands – heute ist sie fast vergessen. 1864 in Grabow geboren und viele Jahre in der Schweriner Puschkinstr. 24 zu Hause, stab sie 1946 im Schweriner Augusten-Stift. Ihr Grab auf dem Alten Friedhof am Obotritenring ist längst vergangen.
Nicht aber ihr Ruf als Heimatdichterin: Dem STRANDLÄUFER Verlag in Stralsund ist es zu verdanken, dass ihr literarisches Erbe jetzt wieder zugänglich ist. Vor Kurzem erschien dort der Band „Störtebeker & Die Wulflams“, der vier Erzählungen von Wilhelmine Fleck enthält. „Wir waren von Anfang an berührt von ihrer Sprachgewalt. Mit wenigen Strichen skizziert sie Figuren und Szenen, die uns sofort in ihren Bann zogen“, begründet Verleger Peter Hoffmann sein Interesse an dieser Autorin. Viele Stoffe für ihre historischen Erzählungen schöpfte sie aus der Stralsunder Stadtgeschichte, was eine Neuverlegung für den Verlag aus der Hansestadt noch attraktiver machte.
Im Mittelpunkt der Schweriner Lesung wird die Erzählung „Das Phantom“ stehen, denn darin geht es um Peter Walkow, der Anfang des 16. Jahrhunderts Bischof von Schwerin war. Aufgewachsen ist der Geistliche zwar in Stralsund, wie historische Quellen berichten. Aber die wichtigsten Jahre seines Schaffens hat er in Schwerin verbracht. „Wilhelmine Fleck erfindet um diese historische Persönlichkeit eine hochdramatische Geschichte von einem jungen Mann, der mit hohen geistigen Gaben gesegnet und von Ehrgeiz getrieben ist. Am Ende scheitert er an den Intrigen missliebiger Zeitgenossen und eigener Schuld, die er auf sich geladen hat“, verrät Verleger Peter Hoffmann über Flecks mitreißende Erzählung „Das Phantom“.
Peter Hoffmann erhofft sich von diesem Abend in der Landeshauptstadt auch Anregungen von Schwerinern, für die Wilhelmine Fleck keine Unbekannte ist. Denn: Die Forschungen zu ihrer Biographie und ihrem Werk gehen weiter. So gelang es den Stralsundern beispielsweise kürzlich, das erste bekannte Foto von Wilhelmine Fleck aufzuspüren. Übrigens in einem Antiquariat in Arizona …